Als Schreibgruppe haben uns diese Sätze sehr irritiert, denn sie fühlen sich in einem GRÜNEN Wahlprogramm unpassend an; wohl auch, weil sie in einem neoliberalen, sozialdarwinistischen Sinne gelesen werden können. Auch ist der Begriff der "Mitte der Gesellschaft", der von zahlreichen Medien und Parteien in Deutschland heraufbeschworen und instrumentalisiert wird, kritisch zu sehen. Es ist zweifelhaft, ob es diese "Mitte" überhaupt gibt, doch nur ein Mythos ist und sich vielleicht doch nur von ihren politischen Rändern her definiert. Wer den Begriff der Mitte benutzt, meint nur allzu oft ein dubioses Kollektiv von Leistungsträger*innen, die es zu bewahren lohnt. Oft wird mit dem Begriff der Mitte nicht nur die Abwesenheit von extremistischer Politik beteuert, sondern sogar die Ablehnung des klassischen Links/Rechts-Schemas suggeriert. Der Begriff verschleiert den tatsächlichen gesellschaftlichen Reichtum an Lebensstilen und Einkommensarten, den wir in Deutschland glücklicherweise haben, und damit leider auch berechtigte Interessensggensätze, so dass deren politische Lösung als nicht notwendig erscheint.
Kapitel: | A – Was Wohlstand schützt |
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Antragsteller*in: | Jörg Rostek (KV Münster) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 29.09.2023, 14:28 |
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Friedrich Bachmair: