Veranstaltung: | KMV Grüne Münster 17.05.2025 - Wahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 3.1.4. Stadtplanung und regionale Zusammenarbeit |
Status: | Beschluss (vorläufig) |
Beschlossen am: | 17.05.2025 |
Antragshistorie: | Version 2 |
Stadtplanung und regionale Zusammenarbeit
Beschlusstext
Stadtplanung und regionale Zusammenarbeit
Wer GRÜN wählt, stimmt für ...
• klimagerechte Stadtentwicklung.
• urbane, lebendige Quartiere.
• nachhaltiges Stadtwachstum.
• Kooperation mit der Stadtregion.
In der Stadtplanung ist unser Hauptanliegen, für ein ökologisch, ökonomisch und
sozial nachhaltig florierendes Münster langfristig zu sorgen. Hier setzen wir
Maßstäbe und Grundlagen für grüne Quartiere der Zukunft sowie für eine echte
Klimastadt für alle Menschen, die sich in gesundem Tempo und in enger Verbindung
mit der Stadtregion weiterentwickeln kann.
Erfolge der letzten Ratsperiode
- Wir haben die klimagerechte Bauleitplanung auf den Weg gebracht. Damit
werden anhand eines Leitfadens die Belange von Klimaschutz und
Klimaanpassung in der Baulandentwicklung verbindlich verankert. Dazu
gehören Regenwassermanagement, Solarpflicht, Dachbegrünung,
Energiekonzept, umweltfreundliche Mobilität und vieles mehr.
- Wir haben Konzeptvergaben für städtebaulich besonders wichtige
Entwicklungen, zum Beispiel auf den ehemaligen Kasernengeländen York und
Oxford, zum Standard gemacht. Dadurch werden die soziale Durchmischung,
klimafreundliche Baustandards und zukunftsweisende Mobilitätskonzepte zur
Voraussetzung für die Grundstücksvergabe gemacht und genossenschaftliches
und gemeinschaftsorientiertes Wohnen gefördert.
- Wir haben die Fortschreibung des Regionalplans kritisch-konstruktiv
begleitet. Gegenüber der Bezirksregierung haben wir erreicht, dass nicht –
wie vorher üblich – so viel potenzielles Bauland wie möglich ausgewiesen,
sondern die Belange von Freiraum und Siedlungsbau sorgfältig miteinander
abgewogen wurden. Die Wohn- und Gewerbebedarfe der nächsten Jahre werden
somit mit weniger Flächenverbrauch und größerer Flächeneffizienz gedeckt.
- Wir unterstützen die Entwicklung der fünf urbanen Modellquartiere mit
hohen sozial-ökologischen Standards. Hier sollen Quartiere mit
Modellcharakter entstehen, die bei Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Vielfalt
und Mobilität neue Maßstäbe für Münster setzen.
Nachhaltiges Stadtwachstum
Münster wird auch in den kommenden Jahren weiter wachsen, voraussichtlich um
10.000 Menschen bis 2033. Wir stellen uns den Herausforderungen, die damit auf
uns zukommen. Das Wachstum innerhalb unserer Stadt ist notwendigerweise
begrenzt. Zugleich ist eine ungehemmte Suburbanisierung, also die Verlagerung
des Wachstums in Münsters Nachbargemeinden, mit ihren höheren Flächenbedarfen
und wachsenden Pendelverkehren für uns keine Alternative. Wir werden daher
weiterhin die Weichen für ein nachhaltiges und gesteuertes Wachstum der Stadt
Münster stellen.
Münsters Grünordnung ist ein starkes Instrument zum Schutz der Grünzüge,
Frischluftschneisen und Erholungsräume. Die Grünordnung haben wir zuletzt mit
dem integrierten Flächenkonzept gestärkt. Wir werden die Grünordnung
weiterentwickeln und zu einem verbindlichen Instrument der Stadtentwicklung
machen, das auch auf regionaler Ebene verankert ist. [Verweis Kapitel Umwelt,
Naturschutz und Landwirtschaft]
Fläche ist ein kostbares Gut. Daher setzen wir weiterhin und verstärkt auf
verträgliche Nachverdichtung und die Wiedernutzung von Brachflächen.
Innenentwicklung hat für uns weiterhin Vorrang vor Außenentwicklung. In Gebieten
mit geringer Nutzungsdichte fördern wir Aufstockungen und Anbauten sowie die
Schließung von Baulücken, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen. [Verweis Kapitel
Wohnen]
Wir stellen uns dem Zielkonflikt zwischen dem Schutz der Fläche vor Versiegelung
auf der einen Seite und dem Bedarf an Fläche auf der anderen Seite. Wir schaffen
einen Ausgleich und stellen für ein Miteinander verschiedenster Interessen und
Bedürfnisse mit klugen Entwicklungskonzepten, Bebauungsplänen und
städtebaulichen Verträgen die Weichen so, dass flächensparend genug Platz für
alle wichtigen Bedürfnisse da ist: Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Landwirtschaft
und Natur.
Wir setzen uns dafür ein, dass schon bei der Planung von neuen Quartieren eine
komfortable Erschließung durch den öffentlichen Nahverkehr mitgedacht wird. Das
beinhaltet zum Beispiel die Anbindung an bestehende Bahnhaltepunkte oder an
schnelle Buslinien. [Verweis Kapitel Mobilitätswende]
Klimagerechte Stadtentwicklung
Wir setzen uns für eine klimagerechte Stadtentwicklung ein, die den
Herausforderungen des Klimawandels aktiv begegnet und gleichzeitig die
Lebensqualität aller Münsteraner*innen verbessert. Unser Ansatz integriert
ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte, um eine nachhaltige und
resiliente Stadtentwicklung zu fördern.
Grünflächen, Parks und urbane Gärten sind essenziell für eine gesunde Stadt. Sie
verbessern die Luftqualität, fördern die Biodiversität und helfen, städtische
Hitzeinseln zu reduzieren. Wir setzen uns für die Schaffung und den Erhalt
dieser wichtigen Lebens- und Erholungsräume ein. [Verweis Kapitel Umwelt,
Naturschutz und Landwirtschaft]
Die bereits spürbaren Auswirkungen des Klimawandels erfordern sofortige
Maßnahmen. Wir werden den Ausbau von Regenwassermanagement-Systemen nach dem
Prinzip der „Schwammstadt“ vorantreiben und die Infrastruktur zur Bewältigung
extremer Wetterereignisse verbessern. [Verweis Kapitel Umwelt, Naturschutz und
Landwirtschaft]
Unsere Politik zielt darauf ab, Münster als eine Stadt zu gestalten, die ihre
Wirtschaft im Einklang mit den natürlichen Lebensgrundlagen entwickelt und damit
soziale Sicherheit über Generationen hinweg fördert. Das bedeutet zum Beispiel
eine flächensparende und zukunftsfähige Gewerbeflächenentwicklung, in der
Gebäude in die Höhe statt in die Fläche gehen und die Erneuerbare
Energieversorgung schon vor Ort mitgedacht wird, sowie eine Förderung von
klimafreundlichem Gewerbe. [Verweis Kapitel Wirtschaft]
Urbane, lebendige Quartiere
Wir haben eine klare Vorstellung davon, wie Quartiere der Zukunft aussehen
sollen. Prägend ist das Leitbild gemischter und vielfältiger Nutzungen und
Angebote, ein Miteinander von Wohnen und Arbeiten, die „Stadt der kurzen Wege“
statt monofunktionaler Wohnbebauung. [Verweis Kapitel Wohnen, Gleichstellung]
Das Quartier als eine alles umfassende kleinste Einheit der Stadtgesellschaft in
all ihren Facetten ist unser Ziel.
Urbane Quartiere bieten ihren Bewohner*innen die Möglichkeit, ihre Wege zu
Einrichtungen des täglichen Bedarfs in kurzer Zeit zu Fuß oder mit dem Rad zu
bewältigen. Autoarmes Wohnen reduziert die Belastung durch Pkw-Verkehr im
Quartier und trägt wesentlich zu einer energie- und flächeneffizienten Stadt
bei. [Verweis Kapitel Mobilitätswende]
Wohnen, Arbeiten, Lernen und Forschen unter einem Dach – dazu Einrichtungen der
sozialen Infrastruktur, Kitas und Schulen, Einzelhandel und „aktive“
Erdgeschosse sowie attraktiv und inklusiv gestaltete Quartiersplätze als soziale
Treffpunkte: Das sind die Qualitäten insbesondere der fünf urbanen
Modellquartiere, die wir in den kommenden Jahren an der Steinfurter Straße, der
Busso-Peus-Straße sowie der Kanalkante südöstlich des Hafens konstruktiv weiter
begleiten werden.
Bei der Entwicklung neuer Quartiere sind uns partizipative
Bürger*innenbeteiligungen wichtig, in denen alle Beteiligten adäquat mitgenommen
und einbezogen werden. [Verweis Kapitel Demokratie]
Kooperation mit der Stadtregion
Münster ist keine Insel. Daher denken wir eine nachhaltige Stadtentwicklung
nicht ohne die Region.Die Stadt profitiert vom Umland. Die Umlandgemeinden
profitieren umgekehrt von Münster mit ihren vielfältigen Angeboten.
Planungsentscheidungen in Münster haben Auswirkungen auf Verkehr, Bildung,
Wirtschaft und Demografie in der ganzen Region. Mehr als bisher werden wir
Konzepte und Projekte mit den Umlandgemeinden auf Augenhöhe gemeinsam umsetzen.
Dabei müssen Erträge und Lasten fair geteilt werden.
Wir setzen uns dafür ein, dass nicht jede Kommune ihre eigene Wohnungspolitik
verfolgt und ihr eigenes Gewerbegebiet entwickelt. In gemeinsamer und
abgestimmter Planung können wir Synergien heben. Das gilt insbesondere auch bei
der Entwicklung bezahlbarer und flächensparender Wohnflächen.