Veranstaltung: | KMV Grüne Münster 17.05.2025 - Wahlprogramm |
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Tagesordnungspunkt: | 2.2.4. Alter |
Antragsteller*in: | Kreisvorstand (dort beschlossen am: 29.04.2025) |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 02.05.2025, 11:57 |
A11: Alter
Antragstext
• ein altersfreundliches Münster, in dem die Bedürfnisse älterer Menschen in
allen zentralen Politikfeldern berücksichtigt werden.
• soziale Teilhabe und Maßnahmen gegen Einsamkeit im Alter.
• Solidarität zwischen älteren und jüngeren Menschen.
• ehrenamtliche und politische Beteiligung älterer Menschen.
Grüne Politik in Münster hat das Ziel, älteren Menschen ein selbstbestimmtes,
aktives und erfülltes Leben zu ermöglichen. Im Sinne einer solidarischen
Gemeinschaft der Generationen geht es auch um wechselseitige Förderung und
Unterstützung. Besonders wichtig ist uns, dass alle Menschen bis ins hohe Alter
gesellschaftlich teilhaben können und unter würdevollen Bedingungen leben.
Deshalb setzen wir uns dafür ein, alle Quartiere und Stadtteile in Münster
altersgerecht zu gestalten.
In Deutschland ist die Zahl der 60-Jährigen derzeit etwa doppelt so hoch wie die
der Sechsjährigen. Diese demografische Entwicklung führt zu einer wachsenden und
zunehmend vielfältigen älteren Bevölkerung. In Münster zeigt sich diese
Diversität deutlich: Immer mehr Senior*innen haben eine Migrationsgeschichte,
queere ältere Menschen treten verstärkt für ihre Rechte ein, und erstmals seit
der NS-Zeit erreichen Menschen mit einer „geistigen“ Behinderung in größerer
Zahl ein hohes Alter. Wir werden dafür sorgen, dass sich diese Vielfalt in den
Angeboten, Maßnahmen und Beteiligungsstrukturen widerspiegelt, um glaubhaft und
wirksam die Interessen aller älteren Menschen in Münster zu vertreten.
Mit dem Beitritt zum WHO-Netzwerk „Age-friendly Cities and Communities“
verpflichten wir uns, die Bedürfnisse der über 60-Jährigen in allen
Politikbereichen noch stärker zu berücksichtigen. Ein selbstbestimmtes Leben im
Alter ist für uns GRÜNE zentral – in allen Handlungsfeldern, die auch der
Strategieplan für ein altersfreundliches Münster aufgreift.
So werden wir durch unsere wohnungspolitischen Maßnahmen (Verweis Kapitel
Wohnen) das selbstbestimmte Wohnen im vertrauten Quartier und den Ausbau von
barrierefreiem Wohnraum fördern. Auch in der Pflege (Verweis Kapitel Pflege)
setzen wir auf wohnortnahe und vielfältige Pflegeangebote und eine gute
Versorgungsinfrastruktur. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu
werden, werden wir die Mobilität (Verweis Kapitel Mobilitätswende)
altersfreundlicher gestalten: Wir bauen den ÖPNV barrierefrei aus, stärken den
Fußverkehr und schaffen mehr Sitzmöglichkeiten. Auch bei unseren Bemühungen, die
Potenziale der Digitalisierung stärker zu nutzen, möchten wir alle
Münsteraner*innen einbeziehen – zum Beispiel durch kostenlose Kurse und
Leihangebote für digitale Endgeräte, aber auch durch den Erhalt notwendiger
analoger Verfahren, um niemand auszuschließen (Verweis Kapitel Digitalisierung
und Verwaltung).
Wir nutzen das Netzwerk der weltweit über 1.700 „Age-friendly Cities and
Communities“, um von anderen Städten zu lernen, erprobte Lösungen zu übernehmen
und unsere Erfahrungen zu teilen. Wir haben bereits wichtige erste Schritte
gemacht, aber es liegt noch viel Arbeit vor uns, um unsere Stadt
altersfreundlich zu gestalten. So werden wir Maßnahmen gegen Einsamkeit und
Isolation im Alter intensivieren. In Kooperation mit Stadtteil- und
Nachbarschaftsinitiativen schaffen wir im ganzen Stadtgebiet wohnortnahe Dritte
Orte – das sind nicht-kommerzielle und barrierefreie Treffpunkte, die zum
Austausch und zur Begegnung einladen (Verweis Kapitel Soziale Teilhabe).
Auch ehrenamtliches und zivilgesellschaftliches Engagement hilft, Einsamkeit im
Alter vorzubeugen, und stärkt zugleich die körperliche und geistige Gesundheit.
Durch den demografischen Wandel steht unsere Gesellschaft vor neuen
Herausforderungen – vor allem, wenn bald viele Menschen aus den geburtenstarken
Jahrgängen in Rente gehen. Mit ihnen drohen auch wertvolle Kompetenzen und
Erfahrungen verloren zu gehen.
Wir werden älteren Menschen ermöglichen, sich weiterhin aktiv einzubringen –
ganz nach ihren Interessen und Fähigkeiten. Deshalb setzen wir uns für mehr
altersgerechte und generationenübergreifende Möglichkeiten des ehrenamtlichen
Engagements ein. Diese sollen sichtbar und leicht zugänglich sein. So schaffen
wir sinnvolle Tätigkeiten, fördern den Austausch zwischen den Generationen und
stärken den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft.
Die ältere Bevölkerung bildet schon heute die strukturelle Mehrheit – auch bei
politischen Entscheidungen. Umso wichtiger ist es, dass ältere Menschen auch die
Möglichkeit haben, aktiv die eigene Lebenswelt und unsere Stadt mitzugestalten.
Die Kommunale Seniorenvertretung ist eine der vielen Interessenvertretungen der
Münsteraner*innen über 60 Jahre, die zusammen mit dem breit aufgestellten
„Runden Tisch – Seniorinnen und Senioren“ in Politik und Gesellschaft
hineinwirkt. Wir GRÜNE engagieren uns mit und für ältere Menschen, die
politische Verantwortung übernehmen möchten, und werden dafür sorgen, dass die
etablierten Beteiligungsstrukturen die Diversität der Senior*innen besser
abbilden.
Zustimmung
Änderungsanträge
- A11-005 (Mechtild Kuhlmann-Weßeling (KV Münster), Eingereicht)
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