Gerade der Begriff "Entwicklungsland" setzt voraus, dass Länder im Globalen Norden entwickelter sind und Länder des Globalen Südens sich dort noch hin entwickeln sollten. Daher ist der Begriff kritisch zu sehen und sollte sich nicht in unserem Wahlprpgramm finden.
Kapitel: | C – Was Frieden schützt |
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Antragsteller*in: | Simon Haack (KV Münster) |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 13.10.2023, 08:48 |
Kommentare
Anne Kathrin Herbermann:
Für den Begriff "Entwicklungsland" spricht, dass er der Englischen Übersetzung für LDC (Least Developed Countries) am nächsten kommt. Der Begriff LDC bzw. LLDC ist sehr weit in der politischen und wissenschaftlichen Diskussion verbreitet.
Simon Haack:
vielen Dank für deine Einwände! Ich finde dennoch weiterhin, dass wir die Begrifflichkeiten ändern sollten. Das Begriffspaar Globaler Süden/Norden ist mittlerweile recht weitgehend etabliert und durch diese spezifische Bezeichnung wird auch betont, dass es nicht alleine um den geographischen Süden/Norden geht. Auch das BMZ verwendet diese Begriffe, ein Verständnisproblem sehe ich also nicht (https://www.bmz.de/de/service/lexikon/globaler-sueden-norden-147314). Auf das Problem der Verwendung eines Entwicklungsbegriffs, der Länder im Westen als entwickelt (also am Ziel eines Prozesses) und andere Ländern als Entwicklungs-, also noch im Prozess) ansieht und so eine Hierarchie konstruiert, bin ich bereits in meiner Begründung ja kurz eingegangen. Außerdem wird auch der Begriff Globaler Süden an verschiedenen Stellen im Wahlprogramm verwendet, mein Antrag fordert also keine Neueinführung von Begriffen, sondern lediglich deren konsequente Verwendung!